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  • friedehagen

Mk 6,53-56 Und hinüberfahrend auf das Land

Aktualisiert: 11. Aug.

„53b.kamen sie nach Genezareth und legten an.

54. Und als sie herauskamen aus dem Boot, sofort erkennend ihn,

55. umherliefen sie in jenem ganzen Land und begannen auf den Tragen die denen es schlecht ging herumzutragen, wo sie hörten, dass er sei.



Und nun kommen sie zusammen an in Genezareth, weil Jesus ja mit ihnen im Boot ist. Und er wird sofort erkannt. Dieses „sofort erkennend ihn“ weckt in mir die Frage: Erkennen wir ihn? Erkenne ich ihn? Weiß ich wen und was ich alles zu ihm tragen kann? Bin ich auf der Suche nach ihm so wie diese Menschen es wohl waren.


56. Und wo immer er hineinging in Dörfer oder in Städte oder in Höfe. Auf den Märkten hinlegten sie die Schwachen, und sie baten ihn, dass sie wenn auch nur die Quaste seines Gewandes berührten, und wieviele immer ihn berührte wurde gerettet.“


Bei diesem Vers muss ich unwillkürlich an den Partner meiner besten Freundin denken, der sehr krank ist und dieses gerettet lässt mich aufhorchen. Wie die Rettung ausschaut ist nicht klar definiert. Die Menschen, die ich auf der Reise traf, und die von ihren Krankheiten erzählten, sind genauso in meinem Gedanken bei diesem Vers. Ich will sie gern hintragen auf die Marktplätze an denen er vorbeikommt und ich hoffe sie berühren ihn und wenn es nur an der Quaste seines Gewandes sein sollte, damit sie gerettet werden. Das Ihn berühren bleibt ihre Aufgabe. Das kann keiner den Schwachen abnehmen.


Die ganze Nacht kam kein Mensch an meiner Bank vorbei. Natürlich habe ich auch noch mal an die Wölfe gedacht und überlegt, was ich mache, wenn doch einer kommt. Aber wir waren schon recht nah am Ort. Morgens kamen Leute die ihre Hunde ausführten. Und ich kam mit ihnen ins Gespräch. Eine Frau war sehr traurig, dass ich in Wiedelah keine Unterkunft gefunden hatte. Wir haben ein nettes Gespräch gehabt und der Platz an dem ich geschlafen habe war wirklich sehr schön. Als ich losging bin ich nicht sehr weit gelaufen, denn nach 500 m kam eine Gaststätte, die natürlich zu hatte, aber ich habe mich draußen an einen Tisch gesetzt und den Blogeintrag vom Vortag geschrieben und dabei Trockenobst und Nüsse gegessen.


Danach bin ich dem Harzer Grenzweg gefolgt und habe mich doch glatt zweimal geirrt und bin in die falsche Richtung abgebogen. Das hat die Strecke bis Abbenrode unnötig verlängert. Eigentlich wollte ich bis Stapelburg laufen, aber da geht es vor Stapelburg viel über die Straße und Bolle war schon sehr KO und ich musste meinen Pilgerwagen auseinanderbauen, damit er gut in den Bus passt. Also habe ich entschieden in Abbenrode im Schatten großer Bäume auf Bernd zu warten und diesen Blog zu Ende zu schreiben für den ersten Teil der Pilgerreise.


Ich denke zurück an das Erlebte und bin sehr dankbar für alle Menschen, die sich von mir stören ließen in dem was gerade ihr Tun war. Es war oft „Zufall“, dass sie mich überhaupt gehört oder gesehen haben und von mir angesprochen werden konnten. Mathias in Boizenburg hatte bis kurz vor meinem Rufen Ohrenschützer auf. In Greven war Petra gerade kurz im Haus vom Garten aus und hörte so mein Klingeln und in Pommern hatte Claudia das Mähen gerade unterbrochen um einige Wildkräuter vor dem- von Ihr gemäht werden- zu retten. In Hornburg wurde Elisabeth aus ihrer Trauer um den vor einer Stunde eingeschläferten Hund gerissen, als ich mit Bolle auf den Hof kam. Alle haben ihr Tun unterbrochen und sich für mich geöffnet - nicht selbstverständlich und auch heute nicht mehr gewöhnlich. Wir sind meist so voll mit dem was wir tun und gerade leben, dass eine Störung unserer „Gewerke“ und unseres Lebens nicht sehr willkommen ist. Zunächst einmal haben viele - auch die, die mir „nur“ mit Rat zur Seite standen - mir von ihrer Zeit geschenkt und das ist das einzige, was wir nicht vermehren können, aber ich habe erleben dürfen, dass mit anderen geteilte Zeit reicher macht indem sie das Herz weitet und uns erkennen lässt, wie begrenzt und armselig wir ohne den Austausch mit anderen sind.


Unser Gott ist ja EINER in drei Personen, also in sich selbst schon Austausch und fließende Liebe. Das ist nicht zu verstehen, aber der Glaube an diesen einen Gott in drei Personen öffnet dem Glaubenden Dimensionen, die dem Verstand nicht zugänglich sind.


Diese Pilgerreise hat mich bereichert und ich habe auch erleben dürfen, dass die Zusage an Abram: „und du sollst ein Segen sein“ sich auch für mich bewahrheitet hat, als ich mein gewohntes Leben verlassen und mich zu IHM aufgemacht habe. Denn wie heißt es im Prolog des Johannes: Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und GOTT WAR DAS WORT. So bin ich das Markus-Evangelium rezitierend mit IHM und zu IHM unterwegs gewesen, und das Evangelium ist ja noch nicht zu Ende. Ich werde mindestens noch zweimal loslaufen mit den Versen, die noch mit Annas Hilfe zu einem Rezitativ werden müssen und vielleicht bin ich bei der nächsten Etappe auch von Mitstreitern begleitet. So wie jeder Tag der Pilgerreise ein neues Abendteuer war, so will ich auch die Umstände der nächsten Etappe mit wachem Auge und offenem Herzen mir zeigen lassen.


An jeden Beitrag dieser ersten Etappe werde ich zu Hause die Tondateien der betreffenden Textstelle anfügen. Es bleibt also noch ein gutes Stück Arbeit zu tun, bevor es wieder losgehen kann.


In großer Dankbarkeit für das Erlebte und in freudiger Erwartung auf das Kommende dieser Pilgerreise empfehle ich mich allen die den Blog lesen und dem einen Gott, der uns allen immer zugewandt ist und bleibt

Friederike


Mittwoch, 15.05.2024: Mk 6,53-56


Start in Goslar-Wiedelah:

 

Ende in Abbenrode:




Textbearbeitung Friederike&Anna für das Recitatif:


Und hinüberfahrend             

auf das Land

 

kamen sie nach Genesareth und legten an                      

 

Und als sie herauskamen aus                     

dem Boot sofort erkennend ihn

 

umherliefen sie                           

in jenem ganzen Land                

und begannen                      

auf den Tragen

die denen es schlecht ging

herumzutragen

wo sie hörten, dass er sei.


Und wo immer er hineinging                      

in Dörfer

 

oder in Städte                            

oder in Höfe,

 

auf den Märkten hinlegten sie

die Schwachen

 

und sie baten ihn,

dass sie                                       

wenn auch nur die Quaste         

seines Gewandes berührten      

und wie viele immer

ihn berührten

wurden gerettet                   

                                                                                                


Textquelle:

Münchener Neues Testament, Markus 6


53 Und hinüberfahrend auf das Land, kamen sie nach Gennesaret und legten an.

54 Und als sie herauskamen aus dem Boot, sofort erkennend ihn,

55 umherliefen sie in jenem ganzen Land und begannen auf den Bahren die, denen es schlecht ging, umherzutragen, wo sie hörten, daß er sei.

56 Und wo immer er hineinging in Dörfer oder in Städte oder in Höfe, auf den Märkten hinlegten sie die Schwachen, und sie baten ihn, daß sie, wenn auch nur die Quaste seines Gewandes, berührten; und wieviele immer ihn berührten, wurden gerettet.


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