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  • friedehagen

Mk 6,45-52 Und sofort nötigte er seine Schüler,

Aktualisiert: 12. Aug.

„45b.einzusteigen ins Boot und vorauszufahren zum Gegenüber nach Bethsaida bis er selbst entlässt die Volksmenge

46.Und sich verabschieden von Ihnen, wegging er auf den Berg um zu beten“


Immer wieder zieht sich Jesus zurück um zu beten. Auch für uns ist das wichtig. Wo ist mein Berg auf dem ich beten kann? Wovon muss ich mich verabschieden, wenn ich beten möchte? Das sind Fragen, die immer neu beantwortet werden möchten.


„47. Und als geschah, dass es Abend geworden war, war das Boot in Mitten des Meers und er allein auf dem Land.“


Vor der Speisung der 5000 hatten die Schüler schon gesagt, „einsam ist der Ort und schon spät die Stunde“


Nun ist Abend eher wohl richtig Nacht, und die Schüler sind mitten auf dem Meer (See Genezareth). Das ist ja ein Gewässer auf dem man bis an das andere Ufer sehen kann.


„48a. Und sehend sie sich quälend beim Rudern, denn der Wind war ihnen entgegen, um die vierte Wache der Nacht kommt er zu ihnen umhergehend auf dem Meer.“


Die vierte Wache der Nacht ist gegen 4 Uhr in der Früh. Da muss er ihnen ganz schön lange zugeschaut haben. Der See ist auch normal schneller zu durchqueren. Der Wind war also stark. Zur vierten Wache wird das Frühgebet gebetet. Eine besondere Zeit um Gott zu suchen. Jesus kommt zu dieser Zeit zu ihnen .


„48b. Und er wollte vorüber gehen an ihnen“


Also nicht direkt zu ihnen sondern er spaziert auf dem Meer herum und das Boot mit den sich quälenden Schülern ist nicht sein Ziel.


„49. Die aber sehend ihn, umhergehend auf dem Meer, meinten, dass es eine Gespenst sei und aufschrien sie.

50a. Denn alle sahen ihn und wurden verwirrt."


Und sie haben Angst und verstehen nicht was das ist. Morgens um 4 Uhr sind schon Fischer auf dem Meer um zu fischen, bevor die Sonne aufgeht. Die Zeit ist also nicht so ungewöhnlich. Aber in der Vorstellung der Menschen von damals war das Meer voll mit Ungeheuern in der Tiefe und die Angst, dass diese an die Oberfläche kommen war unterschwellig immer da. Die Erscheinung auf dem Wasser hat sie also zu Tode erschreckt.


„50b. Der aber redete sofort mit ihnen und sagt ihnen: Habt Mut "ICH BIN" fürchtet euch nicht.“


Zur Stunde des Morgengebetes kommt der „ICH BIN“ Gott und redet mit ihnen. Beten ist Reden mit Gott. Sie haben aufgeschrien. Er hat sofort geantwortet.


„51. Und hinaufstieg er zu ihnen ins Boot und nachließ der Wind. Und sehr übermäßig entsetzten sie sich bei sich,


Er hatte ja vorübergehen wollen an ihnen. Ihnen vorangehen, denn wenn er vorübergeht und sie das gleiche Ziel haben, dann wäre er ihnen ja vorangegangen zum Gegenüber nach Betseida. Ihre Not erkennend spricht er ihnen gut zu und kommt zu ihnen. Welcher Wind da wohl der stärkere war: Der auf dem Meer oder der in den Schülern, als Jesus ins Boot kommt? Es legen sich auf jeden Fall beide.


„ 52. denn nicht hatten sie verstanden aufgrund der Brote sondern es war ihn Herz verstockt.“


Was hatten sie nicht verstanden?

Das Gott für sie sorgt?

Das keine Not endgültig ist?

Dass der, der vom Himmel alles erwartet, nicht enttäuscht wird?

Also da muss ich sagen ist mein Herz auch ziemlich verstockt und ich bin dankbar zu lesen, dass auch ich aufschreien darf, wenn ich mein Boot nicht über über das Meer gerudert bekomme und dass ER sich auch nicht abschrecken lässt, wenn ich ihn zunächst für ein Gespenst halte.


Dieses „voran geht er euch“ welches der Junge Mann den Frauen im Grab zuspricht, das klappt halt einfach nicht auf Anhieb weil uns die Nachfolge so schwer fällt.

Er muss oft kehrt machen und zu uns ins Boot kommen, weil wir alle ziemlich verstockt sind denke ich.



An diesem Tag bin ich nach dem tollen Frühstück und auch noch mit etwas Wegzehrung vom Pferdehof gestartet. Es war ein guter Ausgangsort, denn ich war sehr schnell auf den Kolonnenweg. Es war heiß und ich habe auf dem Hügel angekommen, erst mal Pause gemacht, damit auch Bolle sich erholt. Es gibt auf dem Kolonnenweg einfach keinen Schatten und früher muss das noch schlimmer gewesen sein, denn da gab es wirklich keinen Busch und keinen Baum weit und breit. Wie müssen die Grenzsoldaten da gelitten haben.


Auch im Winter war der Wind sicher beißend kalt und stark. Er wurde ja von nichts aufgehalten. Hier im Harz beginnt eine gute Auszeichnung des Weges. Das macht vieles leichter. Ich bin zunächst nach Göddeckenrode. Dort habe ich in einer sehr schön eingerichteten Bushaltestelle eine lange Pause gemacht und Bolle hat sich breit auf den Bürgersteig gelegt. Nicht etwa auf den gerichteten Platz.


Später bin ich weiter nach Wülperode und die Frau, die mir den Weg erklärte, erzählte auch noch vom Leben im Sperrgebiet. Göddeckerode ist der westlichste Ort Sachsen Anhalts. Der Schlagbaum war direkt am Ortsausgang.


In Wülperode gab es keine Übernachtungsmöglichkeit und die ältere Dame, die mich auf die Toilette ließ, war auch nicht sicher, ob es etwas in Wiedelah gäbe. Ich bin also weiter denn in Wiedelah gibt es ein Gemeindehaus das machte mir Hoffnung. Dort in Wiedelah habe ich einen sehr hilfsbereiten Herrn gefragt, was für Möglichkeiten er in Wiedelah sieht. Er hat mir persönlich den Weg zum Pfarrsaal gezeigt, denn bisher hatte ich als Pilgerin immer in Pfarrsälen übernachten dürfen . Er hat auch für mich telefoniert und schließlich vom Pfarrgemeinderatsvorsitzenden erfahren, dass so etwas in Wiedelah nicht möglich sei.


Der nette Mann wollte mich sogar in den nächsten Ort zu einer Pension fahren, aber dort war kein Zimmer frei. Er hat mir noch Essen und trinken angeboten und gefragt, ob ich bei ihm zur Toilette gehen wolle. Er könne mich leider nicht bei sich zelten lassen, da er als Kind schlimme Erfahrungen mit einem Hund gemacht habe und daher einfach Angst vor Bolle habe. Und ich habe, nachdem ich noch an einige Türen geklingelt habe, mich entschlossen nicht mehr weiterzusuchen und zu schauen, ob ich einen Platz entlang des Weges finden könnte, an dem ich schlafen kann. In dieser Gegend sind noch keine Wölfe gesichtet worden.


Das war also der erste Ort, an dem ich keine Aufnahme gefunden habe. Es ist auch die letzte Möglichkeit gewesen, das zu erleben. Ein bisschen komisch war es schon weiterzulaufen und nach einem alternativen Schlafplatz zu suchen.

Auf einer Bank die schön in der Abendsonne lag habe ich mich eingerichtet und die Nacht verbracht. Es gab viele Schreie der Reiher, die Bolle immer wieder aufhorchen ließen. Aber später abends waren auch die Reiher ruhig und wir haben geschlafen.

Für die nächste Nacht kommt der Bus aus Gaggenau mit Bernd und wir machen Urlaub und meine erste Etappe der Pilgerreise ist beendet.



Dienstag, 14.05.2024: Mk 6,45-52


Start in Hornburg:

 

Ende in Goslar-Wiedelah:




Textbearbeitung Friederike&Anna für das Recitatif:


Und sofort nötigte er seine Schüler einzusteigen         

ins Boot                                      

und vorauszufahren            

zum Gegenüber

nach Betsaida

 

bis er selbst

entlässt die Volksmenge,

 

Und sich verabschiedend           

von ihnen,                                   

wegging er auf den Berg,   

um zu beten

 

Und als es geschah                                           

als es Abend geworden war                       

 

war das Boot                              

inmitten des Meeres                  

und er allein

auf dem Land

 

Und sehend                                                                             

sie, sich quälend                         

beim Rudern,                             

denn der Wind

war ihnen entgegen

 

um die vierte Wache der Nacht

 

kommt er zu ihnen,                    

umhergehend auf dem Meer    

und er wollte vorübergehen

an ihnen                              

 

Die aber sehend ihn                   

meinten,                              

umhergehend auf dem Meer      

dass es ein Gespenst sei

 

und aufschrien sie

 

Denn alle sahen ihn                   

und wurden verwirrt             

Der aber redete sofort

mit ihnen                                    

und sagt ihnen                                          

 

habt Mut                                     

ICH BIN                               

fürchtet euch nicht

 

Und hinaufsteig er                                                                  

zu ihnen ins Boot                       

und nachließ der Wind                 

 

und sehr übermäßig                   

entsetzten sie sich bei sich

 

Denn nicht hatten sie                                                              

verstanden                                  

aufgrund der Brote                     

sondern es war ihr Herz

verstockt                             


 


Textquelle:

Münchener Neues Testament, Markus 6


45 Und sofort nötigte er seine Schüler, einzusteigen ins Boot und vorauszufahren zum Gegenüber nach Bethsaida, bis er selbst entläßt die Volksmenge.

46 Und sich verabschiedend von ihnen, wegging er auf den Berg, um zu beten.

47 Und als es Abend geworden war, war das Boot inmitten des Meeres, und er allein auf dem Land.

48 Und sehend sie, sich quälend beim Rudern, denn es war der Wind ihnen entgegen, um die vierte Wache der Nacht kommt er zu ihnen, umhergehend auf dem Meer, und er wollte vorübergehen an ihnen.

49 Die aber, sehend ihn auf dem Meer umhergehend, meinten, daß es ein Gespenst sei, und aufschrien sie;

50 denn alle sahen ihn und wurden verwirrt. Der aber redete sofort mit ihnen und sagt ihnen: Habt Mut, ich bin (es); fürchtet euch nicht!

51 Und hinaufstieg er zu ihnen ins Boot, und nachließ der Wind; und sehr [, im Übermaß] entsetzten sie sich bei sich;

52 denn nicht hatten sie verstanden aufgrund der Brote, sondern es war ihr Herz verstockt.


 

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