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Mk.8,14-21

  • friedehagen
  • 8. März
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 5 Tagen

  1. Und sie vergaßen Brote mitzunehmen und außer einem Brot hatten sie nichts mit sich im Boot.

Ach wie bekannt kommt mir das vor. Gerade angekommen, mussten sie ja gleich wieder ins Boot. Ein schnelles unerwartetes Aufbrechen. Da denkt man oft nicht an das Wichtigste und kaum ist man losgefahren, fällt einem das Vergessene siedend heiß ein und man kann erst mal an nichts anderes denken als an das was man vergessen hat.

  1. Und er trug ihnen auf sagend: Seht zu, hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und dem Sauerteig des Herodes.

Jesus hat gerade die Forderung der Pharisäer nach einem Zeichen abgewiesen. Er warnt die Jünger vor dem Gedankengut der Pharisäer und des Herodes. Das sind die weltlich und religiös Mächtigen. Deren Art und Weise zu denken und zu argumentieren ist wie ein Sauerteig, der in kleiner Menge aufgenommen, alles durchsäuern kann. Es gibt also doch etwas, von außen in den Menschen eindringende, was schädlich ist und vor dem man sich hüten muss. Nur geht das nicht durch den Verdauungsapparat des Menschen. Es sind Ideen und Denkmuster die sich breit machen und den ganzen Menschen durchdringen können. Wie wahr das ist, habe ich erlebt, als ich eine Wahlveranstaltung der AfD besuchte. Ich habe an mir selbst gespürt, wie mein Horizont sich einengte und ich mich willentlich in meinem Gedanken von den Halbwahrheiten und Lügen, die mir zu Ohren kamen zur Realität durchringen musste. Es war mühsam die Behauptungen immer wieder richtig zu stellen in mir.

  1. Und sie überlegten untereinander, das sie nicht Brote hatten.

Wie gesagt, das kann ich gut verstehen. Aber Jesus spricht von anderer Nahrung die sorgsam ausgewählt werden muss.

  1. Und es erkennend sagt er ihnen, was überlegt ihr, das Brote ihr nicht habt noch nicht begreift ihr und versteht ihr. Habt ihr verstockt eurer Herz.

Da muss ich an den Satz aus Deuteronomium denken: "Nicht vom Brot allein wird leben der Mensch. sondern von jedem Wort, welches aus dem Mund Gottes hervorgeht". Diese Worte der Schrift waren den Schülern geläufig. Aber sie waren weiter mit ihrem Problem beschäftigt. Sie wollten sicher alles richtig machen und nun waren sie mit ihrem Versäumnis so beschäftigt, dass sie nicht aufnehmen konnten was Jesus sagte.

  1. Augen habend seht ihr nicht und Ohren habend hört ihr nicht. Und nicht erinnert ihr euch.

Hier zitiert Jesus Jeremia 5,21 in dem vom dummen Volk die Rede ist, welches Augen hat und nicht sieht und Ohren und nicht hört. Auch das dürfte den Schülern geläufig gewesen sein. Und immerhin haben die Schüler ja schon zwei Brotvermehrungen miterlebt. Aber kennen wir das nicht auch: Das eigene Versäumnis ist so schwer loszulassen. Es beschäftigt übermäßig, dass man vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sieht.

  1. Als die fünf Brote ich brach für die Fünftausend, wie viele Körbe an Stücken voll ihr wegtrugt? Sie sagen ihm: Zwölf

  2. Als die sieben für die Viertausend wie viele Körbe Füllung an Stücken trugt ihr weg? Und sie sagen ihm: Sieben

  3. Und er sagt ihnen: Noch nicht verseht ihr!

Diese Nachhilfe war sicher heilsam. Auch wir werden mitunter wachgerüttelt. So ging es auch mir an diesem Tag in ganz anderer Beziehung:


Diesen Text bin ich am Samstag gelaufen. Es war der siebte Pilgertagtag und das habe ich sehr deutlich gespürt. Ich war müde. Die Füße waren schwer und alles war zu viel. Dann fiel mir eine Bemerkung beim Abschied in Kaulitz auf dem ersten Abschnitt der Pilgerreise ein. Ich wurde beglückwünscht dafür, dass ich ohne Eile unterwegs sei und auch Mut zur Langsamkeit hätte, dass mir die Begegnung mit den Menschen wichtiger sei, als die Kilometer, die ich zurücklegen konnte an einem Tag. Und an diesem Samstag hatte ich größte Lust zur Langsamkeit und dann kam mir in den Sinn, dass der siebte Tag ein Ruhetag sein soll. Ich habe Bernd angerufen und ihn gebeten mich abzuholen nach nur 6 km. Das hat für ihn alles durcheinander gebracht die Etappen waren nun nicht mehr stimmig. Er hat alles angepasst und langsam muss ich auch Acht geben, denn die Hälfte des Evangeliums ist gerade erst gesungen, aber es ist schon etwas mehr als die Hälfte der km gelaufen. Aber in Thüringen geht es viel bergauf und bergab. Der Kolonnenweg ist auch genauso hügelig wie die Landschaft ist. Da schlängelt sich kein gemütlicher Weg den Berg hoch, es geht steil den Berg herauf und auch steil wieder herunter eben genau so wie die Grenze verläuft. Gut kann man laufen, wenn es an Bächen oder Flüssen entlang geht. Also kann ich ruhig kleinere Tagesstrecken laufen und bin dennoch den ganzen Tag unterwegs. Mitunter ist der Weg auch schwer ausfindig zu machen. Dann kommt man nur langsam voran. Am nächsten Tag Sonntag war sowieso eine Pause eingeplant. Wir hätten 30 km zur nächsten Messe fahren können, oder zu Fuß in Bad Sachsa, wo wir untergebracht waren in den Evangelischen Gottesdienst gehen können. Das haben wir vorgezogen. Es waren viele junge Leute im Gottesdienst. Wir hatten so eine Predigt, und nicht wie sonst an diesem Sonntag jedes Jahr einen Hirtenbrief vom Bischof. Das war mir ganz recht. Der Pfarrer war authentisch und engagiert. Samstag, 08.03.2025: Mk.8,14-21 Start Neuhof: https://maps.app.goo.gl/amyb1ZVXJDEtesJh6


Ende in Mackenrode:

https://maps.app.goo.gl/mBkwp9ieNFxadRQk6 Wanderstrecke 6 km Textquelle: Münchener Neues Testament, Markus 7

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